Umgebung, Landschaft: |
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Die Landschaften im Landkreis Barnim erhielten ihre Gestalt durch das Wirken
der Inlandeisgletscher und der Schmelzwasser der letzten Eiszeit. Die Wasser-
und Waldfläche beträgt 52,1%. Auf dem Barnimplateau im Süden
des Landkreises (Ober- und Niederbarnim) finden sich weite, offene Landschaften
- im Norden, auf der Uckermärkischen Platte, abwechslungsreiche Moränenlandschaften.
Geteilt werden die beiden Landschaftsbereiche durch das Eberswalder Urstromtal.
In ihm breiten sich die Siedlungsbereiche von Eberswalde und Finowfurt
aus, die sich in enger Verbindung mit dem nunmehr historischen Finowkanal entwickelten. Dem Kanal schließt sich nach Osten das Odertal mit
dem Niederoderbruch an, eine Weidelandschaft auf Niedermoor. Im gesamten
Gebiet finden sich große Seen wie Parsteinsee, Grimnitzsee und Werbellinsee
sowie zahllose kleinere. Den landschaftlichen Reichtum des Barnim mit seinen
Naturschutz- und Landschaftsschutzgebieten kann man u.a. entlang der „Märkischen Eiszeitstraße“, im Biosphärenreservat
Schorfheide-Chorin (mit 1.300 km² zweitgrößtes LSG
in Deutschland) oder im Nationalpark
Unteres Odertal erkunden.
Um diese Karte herum finden Sie eine Auswahl an Ausflugszielen
und Informationen (), mehr unter den Links am
Ende der Seite.
WERBELLINSEE
Der Werbellin - laut Theodor Fontane der schönste See in der Mark
Brandenburg - liegt ca. 10 km nordwestlich von Eberswalde. Er erstreckt
sich über eine Fläche von 785,92 ha bei einer Länge von
10,4 km, einer Breite von 1,5 km und einer Tiefe von 60 m. Er ist aus der
letzten Eiszeit hervorgegangen und liegt 43 m über dem Meeresspiegel.
1766 wurde er an das Kanalnetz (Werbellin-Finowkanal) angeschlossen. Besuchern
stehen Parkplätze, Restaurants, Campingplätze und eine Fahrgastschifffahrt
zur Verfügung, für Motorboote oder Segler ist er auf dem Wasserweg
erreichbar. Über den See geht die Sage der einst reichen und untergegangenen
Stadt Werbellow, bisher fanden Taucher jedoch nur offenbar wegen Überladung
untergegangene Lastkähne.
WILDPARK SCHORFHEIDE
Nördlich des Ortes Groß Schönebeck liegt im Nord-Westen
der Schorfheide ein sorgfältig in die Landschaft eingefügter
Wildpark. 3-4 km lange Wanderwege mit Rast- und Picknickplätzen führen
durch das Gelände und können zu Fuß oder mit dem Fahrrad
bewältigt werden. In großzügig angelegten Gehegen sind
Großwildtiere und sehr seltene ursprüngliche Haustierrassen,
die in ihrem Bestand bedroht sind, zu beobachten. Kinder finden einen großen
Spielplatz und ein Streichelgehege. Ein Besucherhaus und das „Dörfchen“
mit Feldbackofen und Lagerfeuer bieten einen rustikalen Platz zum Ausruhen
und Speisen.
SCHORFHEIDE
Die
Schorfheide beginnt ca.10 km nordwestlich von Eberswalde. Sie umfaßt
mit einer Fläche von 25.000 ha eines der größten zusammenhängenden
Waldgebiete Deutschlands und ist Teil des 1990 von der UNESCO anerkannten
Biosphärenreservats Schorfheide-Chorin. Hier findet der Naturfreund
in den zahlreichen Wäldern und Wiesen, um Seen und Moore eine vielfältige
Flora und Fauna. Neben Dam-, Schwarz- und Rotwild sind hier auch Waschbären,
Fischotter und Sumpfschildkröten beheimatet, man trifft mitunter auch
auf seltene, teilweise vom Aussterben bedrohte Vogelarten wie den Fischadler,
den Schwarzstorch oder den Eisvogel. Mit ihrem Wildreichtum wurde die Schorfheide
über 700 Jahre von den jeweiligen Herrschern als Jagdgebiet, zur Erholung
und Repräsentation gehegt und behütet. Nicht weit vom Werbellinsee
befindet sich das Jagdschloß Hubertusstock, diesen Ort nutzte schon
der Preußenkönig Friedrich Wilhelm IV.
KLOSTER CHORIN
Das
Kloster Chorin liegt an der B2 (Richtung Angermünde) ca. 10 km nördlich
von Eberswalde. Das Zisterzienserkloster zählt zu den schönsten
Baudenkmälern der deutschen Backsteingotik, es entstand
um 1270 bis 1300. Im Mittelalter beherbergte das Kloster etwa 60 bis 80
Priestermönche und 400 Arbeitsmönche. Im Zuge der Reformation
wurde das Kloster 1542 aufgelöst, die Gebäude
wurden für landwirtschaftliche Zwecke genutzt. Brände und Zerstörungen,
insbesondere während und nach dem 30jährigen Krieg führten
zum allmählichen Verfall. Erst im 19. Jahrhundert wurden nach
Vorschlägen von Carl Friedrich Schinkel erste Erhaltungs- und Rekonstruktionsmaßnahmen
durchgeführt. Umfangreiche Baumaßnahmen begannen nach 1960 und
betrafen besonders Dächer, Giebel, Bleiverglasungen,
Fundamente, Kellergewölbe, Kreuzgangteile. Seit 1960 findet
auf dem Klostergelände regelmäßig der „Choriner Musiksommer“
für Liebhaber klassischer Musik statt, ein Großteil der Konzertbesucher
findet auf einer Wiese Platz und genießt die Musik bei einem Picknick.
Das vollständige Programm und Eintrittskarten sind in der Geschäftsstelle
„Choriner Musiksommer“ in Eberswalde, Schicklerstr. 5 erhältlich (Telefon:
0 33 34 - 65 73 10). Durch die Waldlandschaft um das Kloster herum führen
mehrere markierte Wanderwege, in der Umgebung laden mehrere Restaurants
zur Einkehr ein. (Kloster Chorin)
BLUMBERGER MÜHLE
Ca. 30 km nordlich von Eberswalde erwartet Sie Ungewöhnliches: Ein
Haus, in seiner Form einem Baumstumpf nachempfunden. Wenn er vergeht, birgt
er unzählige Leben, ungeahnte Geheimnisse, neue Chancen. Die Ausstellungen
offenbaren ungewohnte Einblicke in die Umwelt in Bild, Ton und Experiment.
Angeboten werden das Naturschutzgebiet Blumberger Teiche, die Natur- und
Umweltausstellung, eine 14 ha große Naturerlebnislandschaft, eine
Spiellandschaft mit Wasserquelle und Irrgarten, Back- und Räucher-Aktionen,
Kutsch- und Kremserfahrten, Fahrradverleih. Hier soll gemeinsam mit der
Region ein natur- und sozialverträglicher Tourismus entwickelt werden,
ein Modell entstehen, in dem die Ideen des Biosphärenreservates lebendig
werden. Informationen über: NABU-Informationszentrum Blumberger Mühle
2, 16278 Angermünde, (Telefon: 0 33 31 - 26 04-0) (Blumberger
Mühle)
NATIONALPARK UNTERES ODERTAL
Das
„Untere Odertal“ ist eine der letzen natürlichen Flußauenlanschaften
Mitteleuropas. Seine Bedeutung als Flächenfilter und für den
Hochwasserschutz, sowie die enorme Artenvielfalt des Gebietes erfordern
besondere Schutzmaßnahmen. 286 Pflanzenarten wurden gezählt,
darunter zum Beispiel das Adonisröschen, das hier sein nördlichstes
Vorkommen hat. Das Schutzgebiet beherbergt Feuchtwiesen und Auwaldreste,
naturnahe Laubmischwälder und Trockenrasengebiete. Im Unteren Odertal
wurden 13 Amphibien- und Reptilienarten, 56 Moluskenarten sowie 36 Fisch-
und Säugetierarten ermittelt, darunter Biber, Fischotter, Quappe und
Wels. 235 Vogelarten wurden nachgewiesen,
darunter Raritäten wie Seeadler, Schwarzstorch, Kranich, oder der
fast ausgestorbene Segenrohrsänger. Zahlreiche
Wander- und Fahrradwege führen durchdas einstweilig gesicherte Naturschutzgebiet.
Für die Besucher sind zwölf Rundwege zusammengestellt. Ein Fernglas
und ein Bestimmungsbuch sind nützliche Begleiter. Der Aufbau von Besucherinformationssystemen,
Besucherzentren und Aussichtspunkten ist vorgesehen. Der Nationalpark
umfaßt etwa 9.000 ha Fläche, neben der Flußlandschaft
auch die trockenen kontentinal geprägten Klimata der Oderhänge
und mittelalterliche Wall- und Wehranlagen sowie historischen Siedlungen.
SCHIFFSHEBEWERK
Das
Schiffshebewerk befindet sich in Niederfinow, ca. 10 km östlich von
Eberswalde (Richtung Oderberg). Das 1927 bis 1934 (als Ersatz für
die zwischen Niederfinow und Liepe liegende vierstufige Schleusentreppe
von je 9 Metern) erbaute technische Denkmal ist noch immer voll funktionstüchtig
und wichtiger „Schiffsfahrstuhl“ am Oder-Havel-Kanal. Hier können
Lastkähne bis zu 750 Tonnen innerhalb von 5 Minuten 36 m gehoben oder
gesenkt werden.
Als besondere Attraktion gilt eine Fahrt durch
das Schiffshebewerk - mit Fahrgastschiff oder eigenem Boot, eine
komplette Schleusung mit Ein- und Ausfahrt dauert 20 Minuten.
Im Südosten schließen sich das Oderbruch und der Nationalpark
entlang der Oder an.
BISMARCKTURM
Der Bismarckturm befindet sich, aus Eberswalde kommend, zwischen Falkenberg
und Bad Freienwalde. Er wurde 1895 als Aussichtsturm auf dem „Schloßberg“
erbaut, dort finden sich noch Mauerreste der wohl vor 1200 erbauten Burg
Malchow. Der Turm ist 28 m hoch und bietet einen guten Ausblick in das
Oderbruch. 1992-94 wurde die umfangreiche Sanierung des verfallenden Turmes
durchgeführt, dabei erfolgte auch Sicherung der Reste der Burg Malchow.
BAD FREIENWALDE
Bad Freienwalde liegt ca. 20 km östlich von Eberswalde. Erstmals wurde
die Stadt 1316 urkundlich als „Vrienwalde“
erwähnt. Freienwalde gehörte mehr als 200 Jahre dem Adelsgeschlecht
derer von Uchtenhagen. In der St. Nikolaikirche, dem ältesten Gebäude
der Stadt, befindet sich die Gruft des Hans von Uchtenhagen. Die Kirche
wurde im 13. Jahrhundert aus Feldsteinen errichtet, bietet im Inneren eine
schöne Renaissanceausstattung. Gegenüber St. Nikolai befindet
sich in einem schönen spätbarocken Bau das Oderlandmuseum. Hier
erfahren Sie zum Beispiel, daß Freienwalde der Entdeckung des heilsamen
Quellwassers seinen wirtschaftlichen Aufschwung und die Entwicklung zum
Kurfürstlichen Heilbad zu verdanken hat. Im Jahre 1683 entdeckte der
Freienwalder Apotheker Gensichen, daß das Quellwasser einen „mineralischen
Gehalt“ hat. Ein Jahr später veranlaßte
Kurfürst Friedrich Wilhelm den Bau von Brunnen und organisierte den
Badebetrieb. Die 1840 eingeführten Moorbäder wurden im Laufe
der Zeit in Freienwalde zur wichtigsten Heilmethode. Der gute Ruf dieser
Behandlung, die schöne Umgebung und die Nähe zu Preußens
Hauptstadt lassen Freienwalde um die Jahrhundertwende zum bevorzugten Badeort
der Berliner werden. 1924 erhielt die Stadt die staatliche Anerkennung
als Kurort mit der offiziellen Bezeichnung „Bad
Freienwalde“. Seit 1790 hielt sich Königin
Friederike Luise jeden Sommer in Freienwalde auf. Sie ließ sich einen
Pavillon, das sogenannte Teehäuschen, errichten. Später wurde
von ihrem Sohn das Schloß erbaut.Im Jahre 1909 ging der Besitz an
den Außenminister der Weimarer Republik Walther Rathenau über.
Nach seiner Ermordung 1922 schenkten dessen Erben Schloß und Park
dem Kreis Oberbarnim. Im Schloß können Sie heute die Walther-Rathenau-Ausstellung
besichtigen. Theodor Fontane bedachte die Stadt auf seinen Wanderungen
durch die Mark Brandenburg mit den Worten „Hübsches
Wort für hübschen Ort“. Langhans,
Lenné und Schinkel wirkten an den wertvollen Baudenkmälern
und den Gartenanlagen des Kurparks.
FREILICHTMUSEUM ALTRANFT und BOCKWINDMÜHLE WILHELMSAUE
Das
Dorf Altranft liegt an der B167 ca. 25 km in Richtung Bad Freienwalde.
Hier wurden typische Häuser Ostbrandenburgs erhalten und der Öffentlichkeit
zugänglich gemacht. Zu besichtigen sind u.a. der Berg-Schmidt-Hof,
ein Fachwerkhaus aus dem Jahre 1830 mit Inneneinrichtung, eine alte Schmiede
mit Originalgeräten und natürlich das Schloß aus dem Jahre
1876. An den „Aktionstagen“ kann jedermann selbst einen Versuch wagen und
beim Korbflechten, Spinnen, Schmieden und Töpfern sein Können
unter Beweis stellen. Im Rahmen des Unterrichts besuchen Schüler der
umliegenden Schulen diese Einrichtung, um selbst einmal Handwerker zu sein.
Zum Freilichtmuseum gehört auch die in in
Richtung Seelow, nochmals ca. 20 km entfernt, liegende Bockwindmühle
in Wilhelmsaue (bei Letschin). Sie ist die letzte funktionierende Bockwindmühle
im Oderbruch und wurde als Schauanlage mit vollständiger Technik restauriert
(Kontakt über 0 33 475 - 50 291).
SCHULZOO ALTREETZ
Das
Dorf Altreetz liegt in der Nähe von Altranft, ca. 30 km von Eberswaldein
Richtung Bad Freienwalde. Der Altreetzer Schulzoo wurde 1986 eröffnet.
Aufgebaut wurde der Zoo von Schülern unter der Leitung ihres Biologielehrers
Peter Wilberg, dem heutigen Zoodirektor. Die ersten Bewohner des Zoos waren
Pferde, Fasane, Zackelschafe und der Kulan Herkules. Am 1. Juni 1987 kamen
dann noch das Eichhörnchengehege und die Eselfamilie Lucki und Baschka
hinzu. Die Zahl der Zoobewohner nahm ständig zu. So fanden 1988 Nasenbär,
Pfau, ein Fuchs, ein Frettchen und eine Wapiti-Hirschkuh hier eine neue
Heimat. Auch eine neue Tierklinik und der Spielplatz für die kleinen
Zoobesucher wurde gebaut. Neue Gehege für Schildkröten, Meerschweinchen,
Braunenten und Dejus wurden angelegt, Gehölze gepflanzt und Pflanzschalen
aufgestellt, um den Zoo attraktiver zu gestalten. Schüler errichteten
im Rahmen ihres Unterrichts 1989 einen 15 m hohen Storchenturm. Der Tierbestand
wuchs bis zur heutigen Zeit auf 350 Tiere in mehr als 30 Arten an. 1991/92
wurde ein „Feriendorf für Behinderte“ eröffnet. Hier sollen hauptsächlich
Kinder (auch Familien) mit ihren Betreuern Unterkunft finden. Im Jahre
1996 feierte der Schulzoo sein 10jähriges Bestehen. Während des
Hochwassers der Oder 1997 mußte der gesamte Zoo evakuiert werden.
Weiterführende Infos bei:
Eberswalder Tourist Information
Steinstraße 3, 16225
Eberswalde, Tel.: 0 33 34 - 64 520 (Öffnungszeiten:
täglich
10 - 17 Uhr, an Feiertagen geschlossen)
Oberbarnim-Information
Karl-Marx-Straße 25,
16259 Bad Freienwalde, Tel.: 0 33 44 - 34 02
und (mit vielen Bildern) unter:
http://www.eberswalde.de
http://www.barnim-oderbruch.de
(Amt Barnim-Oderbruch)
http://www.bad-freienwalde.de
http://www.uckermark.de
(Landkreis Uckermark)
© E. Fritzsche 2000-2010